Ravensburg/Weingarten: Jedes Jahr trauern rund 2,8 Millionen Menschen in Deutschland um verstorbene Angehörige, Freunde, Nachbarn und Bekannte. Leider sind in diesen Pandemiezeiten die normalerweise angebotenen Gruppentreffen mit trauenden Menschen kaum möglich. Um der Trauer zusätzlich digital einen Raum zu geben, bieten die Malteser die Plattform „Via. Trauer neu denken“ an.
Unter www.via-app.org finden sich Informationen für Trauernde sowie eine Online-Trauerberatung. Mit nur ein paar Klicks ist es so möglich, Hilfe und Unterstützung von professionellen Beratern zu bekommen. Die Malteser Trauerberatung garantiert einen Erstkontakt innerhalb von 48 Stunden.
Begleitung im Trauerprozess – digital und trotzdem persönlich
„Via“ informiert allgemein zum Thema Trauer, erklärt Begriffe und beschreibt Merkmale von Trauer. Die Informationen sollen Trauernden Sicherheit und Souveränität im Umgang mit den eigenen, oftmals heftigen Empfindungen während des Trauerprozesses geben. Dadurch können sie ihre Reaktionen besser einschätzen und ihre Kräfte stärken. Auch Menschen, die Trauernden gegenüber unsicher sind, wie sie sich verhalten sollen, hilft dieser Informationsbereich.
Über die Online-Beratung können sich Trauernde schnell mit Fachleuten aus der Trauerarbeit in Verbindung setzen. Spätestens innerhalb von 48 Stunden versprechen die Malteser Antwort und Rat auf die Fragen zu geben. Notwendig ist eine Registrierung, die auch anonym erfolgen kann. Die Malteser nutzen das technische Netzwerk der Caritas. Alle Daten und Fragen werden absolut vertraulich behandelt und werden nicht an Dritte weitergegeben
„Jederzeit für jeden offen“
Als Angebot im Internet bietet die Trauer-Plattform einige Vorteile. „`Via´ steht jederzeit für jeden offen. Für viele Menschen sind zum Beispiel gerade die Abendstunden die Zeit, sich der Trauer widmen zu können: Für den jungen Witwer mit kleinen Kindern, der erst am Abend zur Ruhe kommt, wie auch für die Jugendliche, die sich in einer ruhigen Stunde die Gedanken von der Seele schreibt“, berichtet Elisabeth Mogg, die Koordinatorin vom ambulanten Kinderhospizdienst AMALIE unter der Trägerschaft von Malteser Hilfsdienst und Stiftung Liebenau. „Oft wollen Trauernde im Netz auch erst mal etwas suchen und tasten sich langsam vor.“ Wenn dann der Wunsch nach einem direkten persönlichen Gespräch mit Trauerbegleitenden besteht, vermitteln die Beraterinnen und Berater von Via den Kontakt zu örtlichen Trauerbegleitungsangeboten.
Im Herbst 2021 ist geplant, das Angebot um einen Erinnerungsraum ergänzt. Hier können Trauernde eines Verstorbenen gedenken. Fotos, Audios, Videos und Texte, die der Beziehung zum Verstorbenen Ausdruck verleihen oder der eigenen Trauer helfen, können in einen geschlossenen Raum hochgeladen werden.
Jährlich begleiten die Haupt- und Ehrenamtlichen bei AMALIE viele Menschen in ihrer Trauer. Allein 75 speziell geschulte Ehrenamtliche im Alter zwischen 21 und 82 Jahren sind in den Hospiz- und Trauerangeboten der Hilfsorganisation aktiv. „Mit Via erweitert sich unser Angebot über die Trauer ins Gespräch zu kommen auf die digitale Ebene. Wir helfen kostenfrei denjenigen, die Information und Rat suchen. Die Corona-Zeit hat uns gezeigt, dass Trauerbegleitung auch über Telefon, Mail und Online gefragt und hilfreich ist“, sagt Dirk Blümke, der Malteser Leiter des Fachbereichs Hospiz.
www.via-app.org und www.kinderhospizdienst-ravensburg.de
> Ettishofer Straße 3
> 88250 Weingarten
> Tel. 0751 366 13 33
> E-Mail: e.mogg@kinderhospizdienst-ravensburg.de