Weingarten/Satu Mare - Erneut erreichte ein Hilferuf ihrer Partnerorganisation aus Satu Mare die Malteser Weingarten. Die Lebensmittellager in Satu Mare und in ihrer Partnerstadt Beregowo auf ukrainischer Seite sind leer! Seit Monaten kommen keine Hilfslieferungen mit Lebensmitteln mehr an. „Die Versorgung der Binnenflüchtlinge, die sich in Transkarpatien entlang den Grenzen zur EU aufhalten, ist nicht mehr länger gewährleistet“, so lässt es Gergö Hegedüs, Leiter des rumänischen Malteser Hilfsdienstes (SAMR) in Satu Mare, Norbert Scheffler und Nicole Lichanin, den beiden Auslandsverant-wortlichen der Malteser Weingarten und in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, wissen.
„Die Situation hat sich bereits bei unserem Besuch im Frühjahr so abgezeichnet“, muss Scheffler nachdenklich resümieren. „Das Lager in Satu Mare hatte zwar noch einen vollen Eindruck gemacht, gegenüber dem in Beregowo, ist es aber ein Vielfaches kleiner“, ergänzt Lichanin. So sind die Weingartener Malteser jetzt nach dem Hilferuf aus Satu Mare erneut gefordert, Spendengelder für Lebensmitteleinkäufe zu sammeln. Scheffler und Lichanin bitten ausdrücklich, keine Lebensmittel zu spenden. Deutlich hilfreicher sind Geldspenden, mit denen vor Ort in Rumänien die notwendigen Lebensmittel bei den Großhändlern und Erzeugern gekauft werden können. „Da hilft auch jeder Kleinbetrag, egal ob fünf, zehn oder zwanzig Euro“, so Scheffler.
Neben der Versorgung der Binnenflüchtlinge in der direkten Umgebung von Beregowo, versenden die Malteser von ihrem Lager aus Lebensmittel bis zu den Menschen in den Kriegsgebieten in der Ost-Ukraine. Unterstützt werden sie dabei von den Kirchen, die oftmals Fahrzeuge und Fahrer für den beschwerlichen Weg organisieren und zur Verfügung stellen. „Die freiwilligen Fahrer sind oft über eine Woche unterwegs, da sie nie wissen, wie sicher die Wege sind und wo sie ihr Fahrzeuge betanken können“, berichtet Tünde Hnatik, Büroleiterin der Malteser in Beregowo, und ergänzt, „die Routen sind geheim!“
Klinikmaterial zur Schmerztherapie und Anästhesie im Wert von rund 26000 Euro haben die Weingartener Malteser jüngst dem Kloster Suceava zur Verfügung gestellt. Pater Alexandru Morosan, zuständig für die sozialen Dienste beim Episkopat der griechisch-orthodoxen Kirche in Suceava, hat die Hilfsgüter in Empfang genommen und wird sie jetzt an die Klinik in Czernowitz in der Ukraine weitergeben.
„Wir sind glücklich und froh, in Satu Mare und Suceava Kooperationspartner zu haben, über die sichergestellt ist, dass unsere Hilfen für die Ukraine zu deren jeweiligen Partner-städte in Beregowo und Czernowitz weitergeleitet werden können“, so Scheffler und Lichanin. Wegen der prekären Versorgungslage bitten die Malteser dringend um Geldspenden. Möglichst noch diesen Monat wollen sie erneut nach Satu Mare fahren um die notwendigen Lebensmittel einzukaufen und in die Ukraine zu bringen.