Weingarten, Satu Mare, Beregowo. Fünfmal insgesamt in den letzten Wochen sind Norbert Scheffler, Stadtbeauftragter und Diözesanauslandsbeauftragter der Malteser, und seine Kollegin, Nicole Lichanin, zu Arbeitseinsätzen und Begleitung von Hilfsgüterfahrten aus Satu Mare/Rumänen nach Beregowo/Ukraine gefahren. „Wir haben im Lager in Satu Mare geholfen, angekommene Hilfspakete sortenrein umzupacken, zu zählen, auf Haltbarkeit (mindestens ein halbes Jahr) überprüft und aussortiert und auf Paletten für den Transport in die Ukraine zu stapeln. Dabei ist auch viel Müll angefallen, für deren Entsorgung die Sathmarer Malteser selbst aufkommen müssen. Von Stadt oder Staat haben sie dafür keinerlei Unterstützung bekommen“, berichten Scheffler und Lichanin. „Das Lager in Satu Mare ist inzwischen leer, es sind seit Anfang Mai keine Hilfsgüter mehr in Satu Mare angekommen. Unsere Partner haben jetzt wieder mit ihrer ursprüng-lichen Arbeit in der Kinderbetreuung begonnen, die liegen geblieben war und nehmen nacheinander ihren jetzt sicher wohlverdienten Urlaub. Seit Kriegsbeginn hatten die Helferinnen und Helfer über vier Monate keinen, auch nur einzigen, Tag frei für die eigentlichen Projekte und waren ‚am Anschlag‘. “, ergänzen sie weiter.
Bei ihrer letzten Fahrt ins Malteser Lager Beregowo konnten Scheffler und Lichanin fest-stellen, wie sich auch das dortige Lager mehr und mehr leert. Alle umliegenden Lager waren bereits leer geworden. Auch aus Ungarn bleiben mittlerweile Hilfsgüterlieferungen aus. So bittet der Leiter der Malteser in Beregowo, Janos Makuk, über seine Dolmetscherin Tünde die Weingartener dringend und flehentlich um weitere Unterstützung und Hilfe: „die wahren Flüchtlinge sind so arm, dass sie sich nicht einmal einen Reisepass leisten können, um das Land eventuell zu verlassen. Es sind über 500000 Binnenflüchtlinge, die aus den Kriegsgebieten in die weniger betroffenen Gebiete in den Westen oder Süden an die Grenze nach Rumänien geflohen sind. Von staatlicher Seite erhalten sie keine Unterstützung. Sie sind auf die Hilfen der Hilfsorganisationen und Kirchen angewiesen. Verschärft wird die Versorgungslage durch eine Heuschreckenplage und Wassermangel. Der Winter steht bevor, der Krieg wird noch dauern. Bitte helfen sie uns dringend mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Putz- und Reinigungsmitteln!“
Die Malteser haben vor Ort die Situation deutlich kennen gelernt. Auch die Malteser in Satu Mare bitten die Weingartener dringend, die Ukraine weiter zu unterstützen. „Unsere Hilfe für die Ukraine wickeln wir über unser Partner in Satu Mare ab. Sie haben an der Grenze Sonderrechte für eine bevorzugte Abfertigung, was die Hilfen einfacher macht“, wissen Scheffler und Lichanin zu berichten.
Da die Waren sortenrein verpackt sein müssen, bitten die Malteser ausdrücklich nicht um Sachspenden. „Die Sortierung ist mit viel Manneskraft sehr arbeits- und zeitintensiv“, so Scheffler. Deshalb helfen Geldspenden am besten weiter. „Mit Hilfe unserer Partner in Satu Mare können wir dort Großgebinde von Lebensmitteln mit entsprechenden Rabatten kaufen, vor allem kann schnell auf die Anforderung aus Beregowo reagiert werden. Auch Kraftstoff zur Weiterverteilung mit den Fahrzeugen fehlt“, ergänzt Lichanin weiter. Einen ersten Betrag in Höhe von 10000 Euro haben die Weingartener Malteser ihren Kollegen in Satu Mare deswegen vorab schon überwiesen.
Die Malteser bitten daher nochmals dringend um Geldspenden auf ihr Konto bei der Kreissparkasse Ravensburg, IBAN DE47650501100048050610, Zweck: Flüchtlingshilfe Satu Mare.
Malteser Spendenkonto:
Kreissparkasse Ravensburg
IBAN: DE47650501100048050610
BIC: SOLADES1RVB
Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe Satu Mare